
Was ist ein BarCamp?
Definition eines BarCamps: Was ist es im Kern?
Der Kern eines BarCamps ist, dass diese Veranstaltung offen und selbstorganisiert ist. Zwar wird in den meisten Fällen eine Struktur von den Veranstaltern angeboten, dennoch bestimmen die Teilnehmenden den Inhalt der Veranstaltung. Ein BarCamp kann auch unter einem bestimmten Thema stehen und sich dennoch in der einen oder anderen Session mit einem anderen Thema beschäftigen. Die sogenannte Sessionplanung dient dazu, die einzelnen Themen zu finden und festzulegen. Erst dann steht die Agenda und das BarCamp kann beginnen.
Kurze Geschichte: Ursprung und Entwicklung des BarCamp-Formats
Der Ursprung des Formats BarCamp kommt aus der IT-Branche. Einige Menschen hatten keine Lust mehr auf das klassische Konferenzformat. Die ersten BarCamps fanden 2004/2005 in den USA statt. Seither finden BarCamps zu allen erdenklichen Themen weltweit statt. Es gibt offene BarCamps, die für jeden Menschen zugänglich sind und kostenfrei angeboten werden. Daneben gibt es BarCamps, die kostenpflichtig sind und sich an eine bestimmte Gruppe von Menschen richten. Mittlerweile nutzen auch Firmen dieses Format, um firmeninterne BarCamps zu veranstalten.
Warum BarCamps immer beliebter werden
Aus ganz verschiedenen Gründen werden BarCamps immer beliebter. [Link: Blog Beitrag "7 Gründe, warum du ein BarCamp besuchen solltest"]
Diesen Punkt finde ich am wichtigsten: Du lernst neue Menschen kennen, mit denen du dich auf Augenhöhe und wertschätzend austauschen kannst. Du kannst dir Wissen zu einem Thema holen oder dein eigenes Wissen zur Verfügung stellen. Wenn du eine Frage zu einem bestimmten Thema hast, kannst du diese als Sessionvorschlag einbringen. Garantiert wirst du neue Ideen mitnehmen und dein Fachwissen erweitern. Du kannst auch etwas vorstellen, zum Beispiel eine Produktidee oder Dienstleistungskonzept, und dir dazu Feedback einholen. Du siehst schon, fast alles ist auf einem BarCamp möglich.
2. Die Grundprinzipien eines BarCamps
Das "Unconference"-Konzept: Abgrenzung zu klassischen Konferenzen
Durch das offene Format und den Aspekt "Alles ist möglich" grenzt sich das BarCamp-Format, auch "Unconference" genannt, klar von der klassischen Konferenz ab. Bei traditionellen Konferenzen steht das Programm meist lange im Voraus fest, und Experten präsentieren ihr Wissen vor einem passiven Publikum. Das BarCamp dreht dieses Konzept um und macht jeden Teilnehmenden zu einem potenziellen Experten.
Die "Session-Planung": Wie entsteht das Programm?
Zu Beginn des BarCamps findet die Session-Planung statt. Hier wird die Agenda für den Zeitraum der Veranstaltung festgelegt. Jeder Teilnehmende kann Themen vorschlagen, über die er sprechen, diskutieren oder Fragen stellen möchte. Die Themen werden vorgestellt und auf einem Session-Board visualisiert, sodass alle Teilnehmenden einen Überblick haben und ihre Zeit planen können.
Die Teilnehmer-Regel: "Jeder ist Teilnehmer, keine Zuschauer"
Die Regel "Jeder ist Teilnehmer, es gibt keine Zuschauer" wird konsequent gelebt. Alle Anwesenden werden ermutigt, sich aktiv einzubringen - sei es durch eigene Sessions, Beiträge zu Diskussionen oder das Teilen von Erfahrungen. Diese Grundhaltung sorgt für einen lebendigen Austausch und eine hohe Beteiligung aller.
3. Ablauf eines typischen BarCamps
Die Sessionplanung am Morgen
Ein BarCamp läuft typischerweise so ab: Zu Beginn kann es eine Keynote geben, also einen kurzen Impulsvortrag. Als nächster Punkt steht klar die Sessionplanung an. Hier werden die einzelnen Themen vorgestellt und im Anschluss in den Sessionplan übertragen. Damit erhält das BarCamp die Agenda für den Tag.
In den einzelnen Sessions, die 45–60 Minuten dauern, kann diskutiert, präsentiert, gefragt und Wissen geteilt werden. Auch Mini-Workshops können angeboten werden.
4. Vorteile von BarCamps
Demokratischer Wissensaustausch auf Augenhöhe
BarCamps schaffen einen Raum, in dem Hierarchien aufgehoben werden. Egal ob Anfänger oder Experte, Manager oder Student – alle Stimmen haben das gleiche Gewicht. Dies fördert einen offenen und ehrlichen Austausch, bei dem wertvolles Wissen aus verschiedenen Perspektiven zusammenkommt.
Networking-Möglichkeiten
Die informelle Atmosphäre eines BarCamps schafft ideale Bedingungen, um neue Kontakte zu knüpfen. Du triffst Menschen mit ähnlichen Interessen, aber oft unterschiedlichen Hintergründen – eine perfekte Basis für spannende Gespräche und potenzielle Kooperationen. Die gemeinsamen Erlebnisse während der Sessions schaffen schnell Verbindungen.
Flexibilität und Aktualität der Themen
Anders als bei langfristig geplanten Konferenzen können bei einem BarCamp auch brandaktuelle Themen spontan aufgegriffen werden. Die Agenda entsteht erst am Tag selbst und spiegelt so die aktuellen Interessen und Bedürfnisse der Teilnehmenden wider.
Innovation durch unkonventionelle Herangehensweise
Durch das Zusammenbringen verschiedener Perspektiven und die offene Diskussionskultur entstehen oft neue Ideen und Lösungsansätze. BarCamps fördern kreatives Denken und ermöglichen es, eingefahrene Denkstrukturen zu durchbrechen.
5. Tipps zur Teilnahme am ersten BarCamp
Vorbereitung: Was sollte man mitbringen?
Gute Laune. Deine Kontaktdaten – Visitenkarten. Ein Ladekabel für dein Smartphone, Tablet oder Laptop. Eine Möglichkeit, um dir Notizen zu machen. Ggf. etwas zu trinken und zu essen, sollte das nicht im Rahmen des BarCamps angeboten werden.
Session-Vorschläge: Wie bereitet man sich vor?
Meistens kommen einem die Sessionideen spontan. Du kannst dich aber auch vorbereiten. Schreibe dein Thema auf eine DIN-Lang-Karte und bringe diese mit. Bei manchen BarCamps ist es auch möglich, die digitale Pinnwand zu nutzen. Überlege dir vorab, welche Fragen dich beschäftigen oder welches Wissen du teilen möchtest.
Etikette und ungeschriebene Regeln
Der wertschätzende und respektvolle Umgang miteinander ist klar gewünscht. Es gilt das "Gesetz der zwei Füße": Bist du in einer Session und dir gefällt das Thema doch nicht, oder du kannst nichts lernen – dann bewege deine Füße und wechsle die Session. Das ist nicht unhöflich, sondern Teil der BarCamp-Philosophie.
Aktive Beteiligung: Wie bekommt man das meiste aus dem Event?
Den meisten Mehrwert bekommst du aus deiner Teilnahme an einem BarCamp-Event, indem du dich aktiv einbringst. Stelle Fragen, teile dein Wissen offen und schaffe so ein Geben und Nehmen. Geh offen auf die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu, tausche dich mit ihnen aus und vernetze dich mit ihnen.
Zusammenfassung, was ist ein BarCamp?
Ein BarCamp ist ein offenes, partizipatives Veranstaltungsformat, das vom Engagement und den Ideen seiner Teilnehmenden lebt. Anders als bei klassischen Konferenzen entsteht das Programm erst zu Beginn der Veranstaltung durch die Session-Vorschläge aller Anwesenden. Das Format bietet einen demokratischen Raum für Wissensaustausch auf Augenhöhe, intensive Networking-Möglichkeiten und fördert durch seine unkonventionelle Struktur Innovation und kreatives Denken.
Ob als Wissensquelle, zum Netzwerken oder um eigene Ideen zu testen – BarCamps bieten für jeden einen Mehrwert. Die wichtigste Regel dabei: Bringe dich aktiv ein! Denn ein BarCamp lebt vom Mitmachen und der Bereitschaft, Wissen zu teilen und Neues zu lernen. Mit offener Haltung und etwas Vorbereitung wirst du garantiert wertvolle Erkenntnisse und neue Kontakte mit nach Hause nehmen.
Bist du bereit für dein erstes BarCamp? Die nächste Gelegenheit wartet bestimmt schon!